Wie ist actori entstanden, welche persönlichen Motivationen und Geschichten haben dazu beigetragen, was bedeutet es Teil der actori Familie zu sein und was hat es mit dem actori spirit auf sich? Diese und viele weitere Fragen haben wir den beiden Geschäftsführern Prof. Maurice Lausberg und Frank Schellenberg in einem persönlichen Gespräch gestellt.
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Lieber Maurice, 2005 hast du die Strategieberatung actori GmbH gegründet.
Heute sind wir als Marktführerin in den Bereichen Kultur, Bildung und Entertainment im deutschsprachigen Raum unterwegs. Wie kommt ein Physiker dazu, eine Strategieberatung mit Fokus auf die Kultur- und Kreativbranche zu gründen?
MAURICE: Kunst und Musik waren schon immer sehr präsent in meinem Leben. Ich bin in einem Künstlerhaushalt aufgewachsen, mit klassischer Musik und Malerei. Mit 15 habe ich dann zur Freude meiner Eltern in einer Punkband Gitarre gespielt. Mein beruflicher Lebensweg hat sich aus einer Reihe glücklicher Umstände ergeben. Als Physiker habe ich mich mit mathematischen Modellen und komplexen Systemen in der Teilchenphysik beschäftigt. Als mir die Forschung am Max-Planck-Institut ein zu einsames Geschäft wurde, bin ich in der Strategieberatung bei Roland Berger gelandet. Aufgrund meiner Leidenschaft für die Oper durfte ich dann ein Projekt für die Bayerische Staatsoper leiten. Sir Peter Jonas warb mich ab und so wurde ich dort Produktionsmanager und baute später den Sponsoring-Bereich auf. Ein ehemaliger Beraterkollege von mir, Stefan Mohr und ich kamen dann auf die Idee, eine Strategieberatung für Kultur und Sport zu gründen und so entstand 2005 actori. Beide Themenbereiche sind in den Anfängen gut gewachsen. Wir haben spannende Projekte realisiert: Ich erinnere mich noch gut, als wir versucht haben, einen Investmentfonds für Transferrechte im Fußball zu etablieren oder wie wir mit B2run den größten europäischen Laufveranstalter aufbauten. Die Sportberatung wurde aber an einen größeren Wettbewerber verkauft. In der Kultur sind wir inzwischen die größte Strategieberatung in der der DACH-Region.
2012 bist du, Frank, Geschäftsführer bei actori geworden und hast seither den Betrieb erfolgreich weiterentwickelt. Wir wachsen kontinuierlich.
Wie bist du zu actori gekommen und warum bist du dortgeblieben?
FRANK: Eigentlich bin ich eher zufällig zu actori gekommen. Nach meiner Tätigkeit im Konzert- und Festival Management bin ich auf eine Praktikumsanzeige von actori gestoßen. Die Verbindung aus Kultur und Sport hat mich damals direkt angesprochen – ich wollte etwas Neues ausprobieren. Sowohl Sport und Kultur haben mich schon mein Leben lang in unterschiedlichem Formen und Ausprägungen begleitet: Ob als Historiker oder aber in meinen Tätigkeiten als Rudertrainer, DJ oder später als Festival Manager. Die Energie und Dynamik, die durch Kunst und Kultur entsteht, faszinieren mich. Die diversen Ausdrucksformen von Kunst und Kultur lösen Emotionen, Reaktionen und Gedanken bei den Menschen aus, das ist motivierend und in dieser Form auch „unique“. In der Kultur spielen ebendiese Aspekte fern von finanziellen Themen eine zentrale Rolle.
"Der actori spirit beschreibt unseren unternehmerischen Geist und auch die Art und Weise des Umgangs miteinander."
Intern sprechen wir oft vom „actori Spirit“ als unserem Kitt. Was bedeutet das für dich, Maurice?
M: Der „actori spirit“ beschreibt unseren unternehmerischen Geist und auch die Art und Weise des Umgangs miteinander. Alle actori Team-Mitglieder wollen mit schlauen und sympathischen Kollegen an interessanten und anspruchsvollen Themen arbeiten. Unser Anspruch ist es, einen positiven Impact auf die Kulturlandschaft zu haben. Daraus ergibt sich ein starker Teamgeist und ausgeprägter Gestaltungswille. Letzteres zeigt sich auch an den erfolgreichen Ausgründungen ehemaliger Mitarbeitender (future demand, TimeRide), die mit unserer Unterstützung ihren unternehmerischen Traum verwirklichen. Es gibt so viele Möglichkeiten da draußen, man muss sie nur ergreifen. Wir scheuen keine Risiken und lassen uns nicht so leicht entmutigen. Bei actori hat jeder die Chance, neue Beratungsbereiche zu entwickeln oder mit einer cleveren Geschäftsidee selbst zu gründen. Ich bin Unternehmer aus Überzeugung: Vorauszudenken, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung zu übernehmen – daran haben Frank und ich große Freude. Als ich beispielsweise mit dem Sponsoring an der Bayerischen Staatsoper angefangen habe, gab es dort nichts, auf das ich aufsetzen konnte. Wir haben ein Konzept entwickelt, zum Hörer gegriffen und Firmen abtelefoniert. Es hat funktioniert. Die Bayerische Staatsoper wurde zur Benchmark für erfolgreiches Sponsoring in Deutschland. Unternehmertum ist, anzufangen, auszuprobieren, und wenn es nicht funktioniert, nach Alternativen zu suchen – das ist ein wichtiger Teil der actori DNA. Wir sind keine normale Beratung wie andere in der Industrie. In der Kulturbranche fasst nur der Fuß, den Kultur wirklich begeistert und der Lösungen anbietet, die Akzeptanz bei den oft vielschichtigen Interessengruppen finden. Darüber hinaus braucht es Sensibilität und das nötige Verständnis, wie kulturpolitische Entscheidungsprozesse stattfinden.