„Am Anfang stehen immer Daten, Zahlen und Fakten - eine profunde Analyse ist das A und O.“

11.3.2023
München

Über Kernkompetenzen in der Beratungsarbeit – Hanna Hellenbroich-Schrader (Personalmanagement actori) im Gespräch mit Daniel Fetzer über seinen Einstieg bei actori.

 

Servus, lieber Daniel, schön, dich heute hier bei mir im Gespräch zu haben. Seit fünf Jahren bist du nun schon ein festes Teammitglied bei actori und stets mit Begeisterung dabei. Das ist schön zu sehen. Was hat dich damals bewegt, dich bei actori zu bewerben?
Hallo, Hanna. Wie so mancher Berater, bin ich als Wirtschaftsingenieur in der Kulturberatung eher ein Quereinsteiger. Zum damaligen Zeitpunkt stand ein Ortswechsel in den Süden an und ich suchte eine neue Herausforderung. Über Freunde wurde ich auf actori aufmerksam. Der Umgang mit Zahlen und das Abwickeln von komplexen Projekten hat mir schon immer sehr viel Spaß gemacht und so kam eins zum anderen.

Was hast du geglaubt, erwartet dich in einer Strategieberatung wie actori? Und hat sich das bestätigt?
Sehr viele abwechslungsreiche Projekte, was sich auch bestätigt hat! Von Beginn an fand ich es sehr spannend, dass actori mit dem Fokus auf den Bereich Kultur eine Nische besetzt, die eine hohe gesellschaftliche Relevanz besitzt. Für mich komplettes Neuland, daher musste ich mir Branchenwissen aneignen und mich auch mit der Arbeitsweise eines Beraters vertraut machen. Zuvor saß ich vor allem auf der anderen Seite und habe stark praxisbezogen agiert. Der rasche Wechsel von einem Projekt zum anderen und das schnelle Hineindenken in verschiedene Themen war und ist immer wieder eine große Herausforderung. Auch habe ich nicht erwartet, dass viele andere Kolleginnen und Kollegen ebenfalls einen so unterschiedlichen „Background“ haben, darüber war ich positiv überrascht. Gerade dies sorgt immer wieder für neue Impulse und bereichert an vielen Stellen die Arbeit im Team.

Beraterinnen und Berater haben im Allgemeinen den Ruf „analytisch zu denken, zahlenlastig zu argumentieren und nüchtern zu präsentieren“ … würdest du aus deiner heutigen Erfahrung sagen, dass das zutreffend ist?
Diese Klischees treffen sicherlich zu, aber im positiven Sinne. Als Beratung werden wir für die unterschiedlichsten Aufträge angefragt wie zum Beispiel Personal- und Organisationsuntersuchungen, Businessplanung, strategische Neuausrichtung, Machbarkeitsstudien oder Markt- und Wettbewerbsanalysen, um nur ein paar zu nennen. Bei allen Fragestellungen ist eine Analyse das A und O. Am Anfang stehen immer Daten, Zahlen und Fakten. Sie sind unser tägliches Arbeitsmaterial, denn ohne diese Grundlage können wir gar keine Analysen aufstellen. Genauso wichtig sind aber auch die individuellen Gegebenheiten sowie praktische Erfahrungen. Zahlen können mir auf dem Papier einiges verraten und lassen Platz für Interpretation, aber erst, wenn ich auch die Rahmenbedingungen bzw. die Praxis mit einbeziehe, ergibt sich ein umfassendes Bild.

Wie darf man sich denn so ein klassisches Projektvorgehen vorstellen?
Das vorrangige Ziel ist nahezu immer gleich, Lösungsvorschläge und Entscheidungsgrundlagen für unsere Auftraggebenden zu erarbeiten. Dabei ist es wichtig, stets objektiv zu bleiben und die Sachlage aus der „Vogelperspektive“ zu betrachten. Am Anfang steht die Status-quo-Analyse, in der wir zum einen Daten vom Kunden erhalten, zum anderen Daten durch z. B. Interviews und Recherchen selbst erfassen. So machen wir uns Schritt für Schritt mit dem Kunden und seiner Aufgabenstellung vertraut. Während des Projektes gibt es immer wieder Meetings oder Zwischenpräsentationen. Selbstverständlich besuchen wir auch unsere Auftraggebenden und schauen uns je nach Projekt Theaterhäuser und ihr Programm oder Museen an. Auch Workshops können Teil eines Projektes sein. Am Ende werden Handlungsempfehlungen ausgesprochen, die den Auftraggebenden in seiner Entscheidung und im Umsetzungsprozess unterstützen sollen. Meist enden hier unsere Aufträge und auf den von uns erstellten, strategischen Fahrplan folgt die praktische Umsetzung.

Also, eine hohe Affinität für Zahlen und Analytik sollte man für die Beratungsarbeit mitbringen, aber gibt es weitere Eigenschaften, die wichtig sind?
Ja, das analytische Grundgerüst muss vorhanden sein. Hinzu kommt die Flexibilität, sich kurzfristig in neue Themengebiete einarbeiten zu können. Schließlich werden wir von Institutionen mit dem Ziel beauftragt, eine unabhängige Expertise zu liefern. Die intensive Auseinandersetzung mit diversen Themen ist bei uns an der Tagesordnung, das muss man mögen. Gleichzeitig muss man sehr schnell identifizieren, auf welche Aspekte es im Ergebnis ankommen wird und welche Aspekte keinen Einfluss auf das Ergebnis haben werden. Persönlich finde ich es besonders wichtig, dass man Zeit in die Datenrecherche investiert, akkurat arbeitet und auf Details achtet. Hinzu kommt, dass man mit einem gewissen Druck aufgrund von Deadlines umgehen können sollte. Hier ist im Vorteil, wer gut organisiert ist und gut im Team arbeiten kann.

Lieber Daniel, vielen Dank, wie immer noch eine persönliche Frage zum Abschluss: Wie erholst du dich nach einer straffen Arbeitswoche?
Ich bin gerne in den Bergen unterwegs und sitze viel auf dem Rad. Danach ein leckeres Essen und ein guter Wein - mehr braucht es für mich nicht, um neue Kraft zu tanken.

Vielen Dank für den detaillierten Einblick in dein Beraterleben, lieber Daniel.
Gerne!

 

Team