Die wirtschaftliche Bedeutung von Kulturinstitutionen messbar machen

Standard Bild actori Aktuelles
unsplash/Geert Pieters
Aktuelles I Foto: 2023 Nikolaus Schäffler

In einer Zeit, in der öffentliche Ausgaben einer immer strengeren Prüfung unterliegen, suchen Kultureinrichtungen nach Möglichkeiten, ihre wirtschaftliche Bedeutung messbar zu machen. Eine häufig genutzte Methode zur Bewertung des wirtschaftlichen Beitrags von Kultureinrichtungen ist die sogenannte "Umwegrentabilität". Diese Berechnungsmethode untersucht die indirekten wirtschaftlichen Effekte, die durch den Betrieb von Kultureinrichtungen entstehen und ermöglicht es, den monetären Mehrwert dieser Institutionen für eine Kommune oder ein Land genauer zu quantifizieren. Die Umwegrentabilität geht über die traditionellen Kennzahlen wie Einnahmen und Besuchendenzahlen hinaus und bezieht die positiven wirtschaftlichen Auswirkungen mit ein, die über die unmittelbaren Aktivitäten der Kultureinrichtungen hinausgehen.

So basiert die Methodik auf einer detaillierten Analyse der verschiedenen Wechselwirkungen zwischen Kultureinrichtungen und der lokalen Wirtschaft. Dazu gehören unter anderem Faktoren wie Tourismus, Ausgaben der Besuchenden, die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Förderung von Unternehmen in der Umgebung. Durch die Einbeziehung dieser indirekten Effekte ermöglicht die Umwegrentabilität eine umfassendere Bewertung des Beitrags von Kultureinrichtungen für die Gesellschaft. Bei diesem Ansatz werden Kultureinrichtungen nicht nur als eigenständige Institutionen betrachtet, sondern als wichtige Akteurinnen und Akteure in einem breiteren ökonomischen Wirtschaftsgefüge.

Der Nutzen solcher Berechnungen liegt auf mehreren Ebenen. Kultureinrichtungen können die Ergebnisse verwenden, um ihre eigene wirtschaftliche Bedeutung besser zu verstehen und zu kommunizieren; dafür lenkt man den Fokus von reinen Besuchendenzahlen auf die Stärkung der lokalen Wirtschaft. Damit können sie ihre Relevanz den politischen Entscheidungstragenden und der breiteren Öffentlichkeit besser darlegen. Darüber hinaus kann die Politik der Kommunen und Länder die Ergebnisse der Umwegrentabilität nutzen, um fundierte Entscheidungen über Investitionen und öffentliche Ausgaben im Kultursektor zu treffen. Wenn der Mehrwert von Kultureinrichtungen deutlicher sichtbar und quantifizierbar wird, erhöht dies die Chancen auf finanzielle Unterstützung und einen nachhaltigen Betrieb.

Als Branchenexpertin hat actori eine präzise Methodik entwickelt, um die Umwegrentabilität von Kultureinrichtungen zu berechnen. Dieses Verfahren wurde bereits erfolgreich bei verschiedenen Einrichtungen angewandt, darunter das Badische Staatstheater Karlsruhe und die Eutiner Festspiele, um sowohl primäre als auch sekundäre wirtschaftliche Effekte zu ermitteln.

 

Ein Impulsbeitrag von Jonas Salzer, Beratung.

Zurück