Was entscheidet über den Erfolg von Interims­spiel­stätten?

Interminsspielstaette
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Aktuelles I Foto: Unsplash/2023 Samuel Sianipar

Im deutschsprachigen Raum ist die Anzahl an öffentlichen Theatern, Opern- oder Konzerthäusern sehr groß; rund 140 öffentlich und rund 200 privat getragene Theater – einige mit mehreren Spielstätten – sowie rund 40 Konzerthäuser.1 Aufgrund von ausgebliebenen Investitionen, einem sich stark transferierenden Umfeld und den baulichen Gegebenheiten sind viele dieser Kulturimmobilien nicht mehr in der Lage, aktuellen Anforderungen von Nutzenden und Besuchenden oder gar Sicherheitsbestimmungen gerecht zu werden. Häufig wird zudem der Moment lange hinausgezögert, die längst überfälligen Investitionen und Veränderungen vorzunehmen. Ein nachhaltiger Betrieb ist so kaum möglich.

Neben der Planung und Umsetzung der Bau- und Sanierungsprojekte ist die Wahl einer geeigneten Interimslösung für Bauherrinnen und Bauherren sowie Nutzende von hoher Bedeutung, um auch während der (Um-)Bauphase präsent zu bleiben und den Anforderungen des Spielbetriebs wie auch den Erwartungen der Besuchenden bestmöglich gerecht zu werden. Ausgangspunkt für die Realisierung eines Interims ist zunächst die Klärung wichtiger Rahmenbedingungen wie Nutzungsdauer, Budget oder räumlicher Voraussetzungen: Aspekte wie Programmgestaltung, Sitzplatzkapazitäten, Technik- und Bühnenausstattung, Werkstätten, Lager, Büroräume sowie der allgemeine Flächenbedarf sollten bestimmt werden. Die Anforderungen müssen dabei auch auf langfristige Zeithorizonte festgelegt sein, um eventuelle Bauzeitverlängerungen zu berücksichtigen.

Grundsätzlich hat der Markt in den vergangenen Jahren unterschiedliche Lösungen für die Wahl eines geeigneten Interims gefunden:

  • Umwandlung eines Bestandsbaus durch Umbau wie z.B. aktuell in Stuttgart, beim Schauspiel Köln oder der Isarphilharmonie
  • Nutzung eines oder mehrerer existierender Veranstaltungsorte als Ausweichspielstätte(n) wie bei der Sanierung der Philharmonie Essen
  • Wahl eines mobilen Baus z.B. in Form eines Zelts wie u.a. in Kassel oder Altenburg.

Neben der Wahl und Machbarkeit einer geeigneten baulichen Lösung (mit erheblichen Unterschieden bei den Investitionsbedarfen), ist auch die Wahl des Standorts von nicht unerheblicher Bedeutung. So spielen Aspekte wie Verfügbarkeit von Flächen und Gebäuden (z.B. Mietrahmenbedingungen) oder aber Zugänglichkeit für Besuchende eine große Rolle.

Eine Analyse unterschiedlicher Interimslösungen durch actori hat starke Auswirkungen dieser Interimslösung auf Besuchszahlen und Betriebsabläufe feststellen können. Je nach Standort sinken die Besuchszahlen im Vergleich zum Regelbetrieb um 50% bei einem mehrjährigen Interim. Neben ausbleibenden Erlösen erfordert dies mitunter auch aktive Gegenmaßnahmen, die besser im Vorfeld einzubringen sind. Deshalb ist es wichtig, ein geeignetes Modell für die Interimslösung zu wählen, welches sowohl die Bedarfe der Besuchenden als auch betriebliche und wirtschaftliche Faktoren beachtet.

Kriterien, die für die Wahl einer Interimslösung entscheidend sein können, sind unter anderem die Erreichbarkeit, laufende Standortkosten, Unterbringung der Flächenbedarfe oder aber auch Attraktivität von Gebäude und Umfeld. actori unterstützt Sie gerne dabei, verschiedene Optionen für Ihre Situation zu entwickeln, sodass Sie unter Berücksichtigung der relevanten Kriterien eine fundierte Entscheidung für Ihr Interim finden können.

Quelle: 1) Theaterstatistiken des Deutschen Bühnenvereins

Ein Impulsbeitrag von Michaela Hermann, Beratung und Frank Schellenberg, Geschäftsführung.

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