Der Vorhang der großen Bühne des Wuppertaler Schauspielhauses hat sich zum letzten Mal im Jahr 2009 gehoben. Seitdem ist es ruhig geworden in dem Haus, in dem die Tänzerin und Choreografin Pina Bausch zusammen mit ihrer Kompanie, dem Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, Geschichte geschrieben hat. Um das künstlerische Erbe der Tänzerin und Choreografin dauerhaft in Wuppertal zu verankern sowie das Schauspielhaus neu zu beleben, möchte die Stadt Wuppertal mit Unterstützung des Bundes und dem Land Nordrhein-Westfalen im stillgelegten Schauspielhaus einen innovativen Kulturort mit internationaler Strahlkraft schaffen: Das Pina Bausch Zentrum.
In dem Pina Bausch gewidmeten Zentrum der Künste soll das Tanztheater Wuppertal Pina Bausch eine eigene und feste Heimat finden. Gleichzeitig soll es künstlerischen Produktionen von internationalem Rang professionelle Proben- und Produktionsbedingungen sowie größtmöglichen Freiraum für die Entwicklung neuer Stücke bieten, um sich damit als internationales Produktionszentrum zu etablieren. Auch die Pina Bausch Foundation soll mit ihrem umfangreichen Archiv zu Pina Bausch Einzug in das Zentrum halten. Mit dem „Forum Wupperbogen“ soll sich zudem ein Partizipations- und Bürgerforum im ehemaligen Wuppertaler Schauspielhaus entwickeln. Durch diese vier miteinander verschränkten Handlungsfelder wird ein multidisziplinäres Haus geschaffen, das den Menschen ganztags als öffentlicher Raum zur Verfügung stehen soll.
Im August ist ein wichtiger Meilenstein zur Gründung des Pina Bausch Zentrums erreicht worden: Im Foyer des Schauspielhauses fand das Einführungskolloquium für den Planungswettbewerb statt. Das renommiert besetzte Teilnehmendenfeld aus 20 nationalen und internationalen Architekturbüros wurde nach Wuppertal eingeladen, um das unter Denkmalschutz stehende Schauspielhaus von innen und außen kennenzulernen und von der Bauherrin sowie den zukünftigen Nutzern des Pina Bausch Zentrums über die Wettbewerbsaufgabe informiert zu werden. In den kommenden Monaten werden die Architektinnen und Architekten nun ihre Vorstellungen des Pina Bausch Zentrums entwickeln und ihre Pläne für die Sanierung und den Neubau zu Papier bringen.
Die Stadt Wuppertal hat die Fertigstellung des Pina Bausch Zentrums für das Jahr 2027 ins Auge gefasst. Neben dem Investitionsvolumen für die Sanierung und den Neubau haben der Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und die Stadt Wuppertal für die Zeit bis zur Eröffnung zusätzlich 4,4 Mio. EUR an Projektmitteln bereitgestellt, die zur Vorbereitung des Pina Bausch Zentrums dienen.
Seit den ersten Überlegungen zum zukünftigen Pina Bausch Zentrum hat actori das Projekt punktuell in spezifischen Fragestellungen zu Betrieb und Inhalt beraten. Seit mehr als zwei Jahren unterstützt actori die Stadt Wuppertal nun fortlaufend in der Leitung und Steuerung des Projektes mit seinen internen und externen Stakeholdern. Zudem berät actori die Projektbeteiligten in der Vorbereitung, Entwicklung und Planung des Pina Bausch Zentrums. In entsprechenden Fragestellungen und Aufgaben unterstützt actori dabei die fachliche Ausarbeitung, kümmert sich gemeinsam mit dem Projektbüro um die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung von Arbeitstreffen und fungiert als „Sparringspartnerin“.
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Das Projekt wird begleitet von Daniel Fetzer, Projektleitung.