Agile Wege in die digitale Transformation

Digitaler_Wandel
shutterstock/ Chonnajak
actori Impuls

Digitale Transformation ist das Wort der Stunde. Es braucht mehr digitale Angebote für Kunden, mehr digitale Kollaboration untereinander und mehr digitale Prozesse im Ablauf der Organisation, aber spätestens seit der Pandemie ist klar: Das ist kompliziert. Auf diese Herausforderung sind die meisten Kultureinrichtungen und Unternehmen nicht ausgerichtet. Die Transformation lässt sich nur mit einem organisatorischen Wandel bewältigen. Das bedeutet einerseits mehr digitalaffines Personal (z.B. durch Weiterbildungen für Mitarbeitende) und andererseits eine neue Form der Zusammenarbeit.

actori hat drei Wege betrachtet, wie sich die Digitalisierung institutionalisieren lässt.

1. Das „Spotify-Modell“
In diesem Modell arbeiten bereichsübergreifende Teams in agilen Strukturen zusammen und treiben so Projekte und digitale Produkte cross-funktional voran. Immer mehr Unternehmen, wie die ING Bank oder die Allianz wenden das Modell an. Für Kulturbetriebe, die eine eigene digitale Sparte oder einen Digitalbereich aufbauen ist dieses Modell gut geeignet.

So funktionierts: Im Spotify-Modell gibt es (vereinfacht) Squads und Chapter. Chapter entsprechen den heutigen funktionalen Abteilungen (z.B. Videotechnik, IT, Dramaturgie). Squads sind vertikale Teams, also Teams die Menschen aus mehreren Abteilungen verbinden. So können Produkte (z.B. ein Stream) direkt von Anfang bis Ende gedacht und durchgeführt werden. Durch die Zusammenarbeit in cross-funktionalen Teams sinkt der Abstimmungaufwand und die Geschwindigkeit steigt.

2. Das „CIO-Modell“
In diesem Modell wird die Digitalisierung gebündelt und von einer zentralen Stelle – dem Chief Information Officer (CIO) – organisiert. Sie oder er steht neben den anderen Abteilungsleitenden kann dem Thema Digitalisierung noch mehr Bedeutung verleihen. Es eignet sich vor allem für große Kulturbetriebe mit mehreren Bereichen, wie zum Beispiel größere Museen.

3. Die Digitalisierungswerkstatt
Die Digitalisierungswerkstatt (Idee von Christoph Deeg) gibt allen Mitarbeitenden die Möglichkeit, Digitalisierungsideen einzubringen. Ein professionelles Team sorgt dann für die Umsetzung der Ideen. So betrifft Digitalisierung alle Mitarbeitenden. Das Modell ist auch sehr gut für kleine Kulturbetriebe geeignet.

So funktioniert es: In der Digitalisierungswerkstatt gibt es drei Bereiche 1) das Labor, 2) die Produktentwicklung, 3) die Produktverteilung. Das Spannende: Im Labor und der Verteilung können alle Mitarbeiter mitwirken. Das bedeutet die Ideen für neue Produkte kommen von allen Mitarbeitern. So werden auch Skeptiker der Digitalisierung mit dem Thema befasst und können Ideen einbringen.

 

Ein Impuls von Franziskus Linsmann, Projektleitung.

Zurück