2) Kultur­­bauten und das Poten­zial von Sanierungs­­maßnahmen

Kulturimmobilienbroschüre actori
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Aktuelles I Foto: 2023, Nicolaus Schäffler, actori-Broschüre

Sanierungsmaßnahmen müssen umfassend geplant und vorbereitet werden. Auf der Basis zahlreicher Sanierungsprojekte hat actori ein idealtypisches Vorgehen für das Vorverfahren der Sanierung von Konzerthäusern abgeleitet (Teil 1) . Aufgrund der langen Nutzungsdauer von fast einem halben Jahrhundert, ist die künftige inhaltliche Konzeption einer Sanierung oder eines baulichen Eingriffs ein wichtiger Schritt. Neben dem strategischen Vorgehen stellt daher auch der Zeitpunkt dieser Überlegungen einen zentralen Erfolgsfaktor für ein Sanierungsprojekt dar.

Konzeption als Teil der Vorphase
Der günstigste Zeitpunkt, um die Konzeption der künftigen Nutzung zu erstellen und das idealtypische Vorgehen umzusetzen, ist bereits während der Vorphase. In der sogenannten „Leistungsphase 0“ ist der inhaltliche und bauliche Gestaltungsspielraum am höchsten. Das entwickelte Nutzungskonzept, bzw. mögliche Varianten, können dabei auch als Grundlage für politische und strategische Entscheidungen dienen. Die funktionalen, strategischen und baulichen Anforderungen, die durch die angedachte Nutzung entstehen, können dementsprechend in den Architektenwettbewerb eingegeben werden. So wird sichergestellt, dass das Gebäude für künftige Bedarfe und Zielsetzungen geeignet sein wird. Eine optimale synergetische Verbindung von Nutzung und Gebäude entsteht.

Konzeption als Teil des Architektenwettbewerbs
Zu diesem Zeitpunkt ist der Gestaltungsspielraum stärker eingeschränkt als zu Beginn der Planungen, jedoch kann auch in diesem Stadium eine Prüfung und gegebenenfalls nötige Anpassung der Architektenplanungen an künftige Nutzungen zu einem erfolgreichen Projektabschluss führen. Steht zum Zeitpunkt des Architektenwettbewerbs die Konzeption noch nicht fest, kann die Erbringung von Vorschlägen zur inhaltlichen Ausgestaltung zudem Teil der Wettbewerbsanforderungen sein. Neben der Architektur oder finanziellen Überlegungen sollte auch die Prüfung der Vereinbarkeit der Entwürfe mit den generellen strategischen Zielen und insbesondere den Bedarfen der Nutzenden ein wichtiges Auswahlkriterium sein.

Konzeption während oder nach der Planungs- und Bauphase
Der Weg mit dem geringsten Gestaltungsspielraum und den größten Hürden ist eine inhaltliche und konzeptionelle Veränderung der Ausrichtung von Nutzung und Betrieb während der Planungs- und Bauphasen oder nach Abschluss einer Sanierungsmaßnahme. Zwar sind auch weiterhin Optimierungen oder Anpassungen der Nutzungen möglich, jedoch bewegen sich diese im Rahmen der Möglichkeiten eines laufenden Betriebs und den gegebenen infrastrukturellen Beschränkungen. Die Chance, die sich durch die Baumaßnahme ergeben hat, ist zu diesem Zeitpunkt verstrichen.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass eine frühzeitige und analytische Planung und Entwicklung des Nutzungskonzepts Grundvoraussetzung jeder Sanierungsmaßnahme sein sollte. Insbesondere wegen der langen Nutzungszeiträume von fast einem halben Jahrhundert können nur bei frühzeitiger und gründlicher Planung die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft von Kulturbauten gestellt werden. Je später der Zeitpunkt dieser Planungen, desto geringer der Gestaltungsspielraum. Gerne steht Ihnen actori als langjährige Partnerin kultureller Bau- und Sanierungsprojekte zur Seite und unterstützt Sie bei der Vorbereitung, Durchführung und Umsetzung Ihrer spezifischen Projektschritte. Gemeinsam mit Ihnen entwickeln wir die für Sie passende und nötige Strategie und machen Ihre Kulturimmobilie fit für die Zukunft.

 

Ein Impulsbeitrag von Julius Geiger, Beratung, Franziskus Linsmann Projektleitung und Frank Schellenberg, Geschäftsführung.

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