Kontext
Der Landesverband Bibliotheken SH e. V. ist die zentrale Service- und Förderinstitution für die öffentlichen Bibliotheken in Schleswig-Holstein. Er unterstützt Kommunen und Bibliotheken bei der Erhaltung und Weiterentwicklung ihrer Angebote und trägt wesentlich zu kultureller Bildung, Leseförderung und gesellschaftlicher Teilhabe bei. Eine seiner zentralen Aufgaben ist die Verteilung von Fördermitteln aus dem Finanzausgleichsgesetz an die Bibliotheken im Land. Diese Mittel werden auf Grundlage eines Fördermodells vergeben, das zuletzt vor vielen Jahren entwickelt wurde und nicht mehr den heutigen Anforderungen moderner Bibliotheksarbeit entsprach. Angesichts veränderter Aufgabenprofile – Bibliotheken als Orte des Lernens, der Begegnung und der kulturellen Belebung – sowie wachsender administrativer Komplexität bestand die Notwendigkeit, das Fördermodell sowohl inhaltlich als auch technisch grundlegend zu aktualisieren.
Vorgehen
actori hat den Landesverband Bibliotheken SH von April 2024 bis August 2025 bei der umfassenden Aktualisierung des Fördermodells begleitet. Ausgangspunkt war die Aufbereitung und Umstrukturierung der bestehenden Daten, um die kurzfristige Anwendbarkeit für den kommenden Förderzyklus sicherzustellen. Anschließend wurden in einem workshopbasierten Prozess neue Förderkriterien entwickelt und an die aktuellen Anforderungen öffentlicher Bibliotheken angepasst. In modellhaften Berechnungen konnte die Wirkung der aktualisierten Kriterien getestet, bewertet und gemeinsam nachjustiert werden. Abschließend wurden das neue Fördermodell finalisiert, die Berechnung des kommenden Förderzyklus durchgeführt und ein digitaler Förderrechner entwickelt. Ergänzend unterstützte actori den Landesverband bei der Kommunikation der Neuerungen gegenüber den Mitgliedsbibliotheken und weiteren Stakeholderinnen und Stakeholdern.
Mehrwert
- Das aktualisierte Fördermodell trägt den veränderten Aufgabenprofilen der Bibliotheken Rechnung: Neben klassischen Ausleihzahlen rücken nun Aspekte wie Aufenthaltsqualität, Bildungsangebote und gesellschaftliche Teilhabe stärker in den Fokus.
- Die transparente Herleitung und Berechnung der Kriterien schafft Akzeptanz und Nachvollziehbarkeit.
- Mit dem digitalen Förderrechner steht den Bibliotheken zudem ein modernes Instrument zur Verfügung, das die Anwendung des neuen Modells erheblich erleichtert.
- Übergangslösungen sichern gleichzeitig einen planbaren und fairen Einstieg in die neue Förderlogik.
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Das Projekt wurde umgesetzt von Michaela Herrmann, Beratung und Franziskus Linsmann, Projektleitung.