Ermöglichungsräume für Kunst und Kultur in der Kongresshalle Nürnberg

Kongresshalle_Nuernberg
Denny Muller
Nürnberg I Foto: Nikolaus Schäffler, actori Team

Kontext

Über 70 Jahre blieb die nicht fertiggestellte Kongresshalle – der einst für 50.000 Menschen geplante Kongressbau der Nationalsozialisten – weitgehend ungenutzt. Auf Beschluss im Stadtrat sollte ein Teilstück der Kongresshalle für die dauerhafte Nutzung durch Kunst und Kultur mit Räumen für Produktion, Präsentation und Begegnung erschlossen werden. Zur weiteren Planung dieser „Ermöglichungsräume“ hat actori für die Stadt Nürnberg die Vorarbeiten zum Nutzungskonzept mit regionalen Stakeholderinnen und Stakeholdern aus Kunst und Kultur weiter ausgearbeitet und konkretisiert.

Vorgehen

In den Jahren 2019 und 2020 hat actori dem hiesigen Projekt vorgelagerte Arbeiten, wie etwa die Entwicklung erster Nutzungsvisionen und eine Bedarfserhebung, durchgeführt. Den Projektauftakt stellte eine partizipative Veranstaltung, der „Open-Space“ dar, der mit 50 Künstlerinnen und Künstlern sowie weiteren relevanten Akteuren und Akteurinnen der Kulturlandschaft im Z-Bau in Nürnberg durchgeführt wurde. Dabei wurden die Anforderungen an die Ermöglichungsräume und Rahmenbedingungen mit den Vertretenden der lokalen Kulturszene in den drei nachfolgenden Themenkreisen diskutiert: Bedarfe der Nutzenden, Bedarfe der Besuchenden und Synergien mit dem kommenden Opern-Interim, das ebenfalls an der Kongresshalle eine Heimat finden soll. Diese globalen Vorstellungen wurden dann in rund 30 Einzelinterviews zu konkreteren Nutzendenbedarfen der verschiedenen Kunst- und Kultursparten ausdetailliert. So konnten beispielsweise Raumgrößen, Ausstattung oder Anforderungen an die Zugänglichkeit, erfolgreich konkretisiert werden.

Mehrwert

  • Künstlerinnen und Künstler sind aktiv in den Prozess einbezogen worden, daraus resultierten vielfältige Perspektiven und reale Ansprüche.
  • Die von actori aufgenommen und strukturierten Anforderungen der Akteurinnen und Akteure der Kulturlandschaft Nürnbergs wurden von der Stadt in eine Raum- und Funktionsplanung überführt und fließen in konkrete Planungen zum Umbau ein.
  • Ein Teilstück der Kongresshalle in Nürnberg kann somit perspektivisch einer kreativen Nutzung zugeführt werden. Dadurch wird eine große Fläche des Baus für die Öffentlichkeit zugänglich und gesellschaftlich „tragfähig“ gemacht.
  • Erste Anstöße zu möglichen innovativen Synergien und Kooperationen mit dem Staatstheater Nürnberg während der Interimszeit wurden erarbeitet.

 

Das Projekt wurde umgesetzt von Amélie Strobel, Projektleitung und Jonas Salzer, Beratung.

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