Machbarkeitsstudie für die Fritz-und-Maria-Koenig Stiftung

Landshut
Landshut I Foto: Fritz Koenig, Wohn- und Künstlerhaus Fritz Koenig

Kontext

Fritz Koenig ist einer der bedeutendsten deutschen Bildhauer der Nachkriegszeit. Nach seinem Tod im Jahr 2017, stand die Fritz-und-Maria-Koenig-Stiftung vor der Frage, welches Potenzial sein künstlerischer Nachlass birgt und wie seine ehemalige Lebens- und Schaffensstätte – das Areal am Ganslberg bei Landshut – weiter genutzt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann. actori wurde von der Fritz-und-Maria-Koenig-Stiftung mit der Durchführung einer Machbarkeitsstudie für das KOENIGmuseum-Skulpturenmuseum im Hofberg und dem Areal auf dem Ganslberg beauftragt.

 

"Die Studie ist in vielerlei Hinsicht sehr ergiebig, bietet eine Fülle von Fakten, Fallbeispielen, Hochrechnungen, analysiert akribisch, welche Werke die größte Strahlkraft für die künftigen Besucher haben.“

Süddeutsche Zeitung 25.02.2022

Vorgehensweise

In einem 6-monatigen Prozess wurden Rahmenbedingungen und Zielvorstellungen für die Entwicklung von Nutzungsszenarien aufgenommen und auf ihre Realisierbarkeit geprüft. Parallel fand eine kunsthistorische Einordnung der umfangreichen Sammlung und des Oeuvres Koenigs statt, um eine belastbare Aussage über die Strahlkraft des Stiftungsnachlasses zu treffen. Auf Basis der inhaltlichen Konzeption wurden anschließend die räumlichen Bedarfe und Anforderungen abgeleitet und in eine umsetzbare Raum- und Funktionsplanung übersetzt. Das ausgearbeitete Nutzungsszenario basiert auf einem übergreifenden Vermittlungsansatz: Es zeigt den Ganslberg als künstlerisches Gesamtkonzept, das Lebens-, Inspirations- und Schaffenswelt der Person Fritz Koenig ist. Die Analysen konnten mit 60 Benchmarks/Best-Practices und rund 35 Interviews mit Experten und Expertinnen, wie z. B. Vertretende des Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege, des Baureferats Stabsstelle Landshut oder auch Kunstsachverständigen, gestützt werden. Die Machbarkeit einer musealen Nutzungskonzeption konnte schlussendlich unter bestimmten Voraussetzungen, wie z. B. einem erhöhten Zuschussbedarf, bestätigt werden.

Mehrwert

  • Die Betrachtung von Sammlung und Werk hat zum einen Optimierungspotenziale in der Inventarisierung als auch Möglichkeiten für die Vermittlung (Original erhaltenes Künstleratelier) aufgezeigt. So wurde die übergroße Plastik „The Sphere“, für die Brunnen Plaza des ehemaligen World Trade Centers in New York am Ganslberg geschaffen.
  • Die bekannte Sammlung Afrikanischer Kunst konnte mit Hilfe von Expertinnen und Experten vor dem Hintergrund der öffentlichen Raubkunst-Debatte eingeordnet und damit zukünftig auch gezeigt werden.
  • Das positive Medienecho der Machbarkeitsstudie unterstützt die Identifikation der Region mit dem Ganslberg sowie die Suche nach einer Trägerin oder nach einem Träger.
  • Mit dem programmatischen Vermittlungsansatz (Kunst, Kultur, Wissenschaft) werden die Kooperationen zu Wissenseinrichtungen weiter ausgebaut und das Erbe Koenigs wissenschaftlich weiter erforscht.
  • Die Studie zeigt den Ganslberg als künstlerisches Gesamtkonzept, das Lebens-, Inspirations- und Schaffenswelt der Person Fritz Koenig ist und als solches bewahrt werden sollte.

 

Das Projekt wurde umgesetzt von Marietta Schönberg, Projektleitung, Jessica Kirchner Wagner, Beratung, Nina Hoff-Kott Vermarktung und Prof. Maurice Lausberg, Gründer und Geschäftsführender Gesellschafter.

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