Kontext
Der Kern des Vorhabens Internationale Computerspielesammlung (ICS) besteht in der Zusammenlegung der Sammlungen des Archivs des Deutschen Computerspielpreises, des Computerspielemuseums, sowie der Sammlung des Forschungszentrums DIGAREC der Universität Potsdam und der Unterhaltungssoftware Selbstkontrolle (USK) zu einer Institution. Diese Institution dient der Dokumentation des Phänomens „Computerspiele“ und soll digitale Spiele und zugehörige Sammlungsobjekte archivieren. Sie soll als zentrale Anlaufstelle für Forschung, Lehre und Journalismus und als Vorbild für Sammlung und Archivierung von Kulturgütern im digitalen Zeitalter fungieren.
In der Gründungsphase muss entschieden werden, welches Profil die ICS zukünftig verfolgen soll. Hieraus sollen u.a. Zielgruppen, Angebote und räumliche Anforderungen abgeleitet werden. actori hat aus den verschiedenen Anforderungen Szenarien entwickelt, um die Entscheidung zur künftigen Ausgestaltung vorzubereiten.
Vorgehen
Im Rahmen der Begleitung hat actori die Rahmenbedingungen der bestehenden Vorarbeiten, die Anforderungen der künftigen Gesellschafter sowie die Erkenntnisse und Empfehlungen von vergleichbaren Institutionen identifiziert und zusammengeführt:
Konzepte
Was sagt das Sammlungskonzept über die Schwerpunktsetzung der ICS aus? Welche Verknüpfungen gibt es unter den Gesellschaftern? Was sagt der Gesellschaftsvertrag zur inhaltlichen Ausgestaltung aus? Welche anderen Begleitungsprozesse wurden angestoßen?
Anforderungen der Gesellschafterinnen und Gesellschafter
Wofür soll die ICS stehen? Wer ist die Hauptzielgruppe? Welche Nutzungen soll die ICS anbieten? Welche Kooperationen sollen eingegangen werden? Wie sollen die Gesellschafter zum Erfolg der ICS beitragen? Wo sollen Standorte lokalisiert sein? Welche Räumlichkeiten sollen berücksichtigt werden? Anhand von ausgiebigen Interviews wurden die verschiedenen Anforderungen identifiziert und nach Priorisierung der Gesellschafter klassifiziert.
Erkenntnisse von Vergleichsinstitutionen
Welche Zielgruppen werden mit welchen Angeboten angesprochen? Was ist für die Attraktivität von verschiedenen Angeboten wichtig? Welche Räumlichkeiten und Standorte sind zu empfehlen? Welche finanziellen und personellen Ressourcen sind für den Betrieb erforderlich? Anhand von ausgiebigen Interviews wurden die verschiedenen Anforderungen identifiziert und nach Übertragbarkeit mit den Rahmenbedingungen der ICS klassifiziert.
Unterschiedliche Szenarien
Wie können die genannten Forderungen zu schlüssigen Szenarien klassifiziert werden? Welche Abhängigkeiten bestehen zwischen den verschiedenen Bausteinen? Welche Vor- und Nachteile bzw. Chancen und Risiken ergeben sich aus den verschiedenen Szenarien? Die Anforderungen wurden analysiert und verschiedene, kohärente Ausgestaltungsmöglichkeiten der ICS als Szenarien definiert.
Die Meilensteinplanung
Welche Tätigkeiten stehen in welcher Abhängigkeit zueinander? Wie ist die zeitliche Abfolge der Aktivitäten? Nach welchem Zeitraum – beginnend bei Abgabe des Abschlussberichts – kann realistischerweise die Aufnahme eines Regelbetriebs angenommen werden?
Mehrwert
- Das Projekt hat Transparenz über die Priorisierung von verschiedenen Anforderungen geschaffen.
- Unter Berücksichtigung der Priorisierung von Anforderungen wurden kohärente Szenarien entwickelt und bezüglich Vor- und Nachteile bewertet, wodurch der Entscheidungsvorgang für die Gesellschafter wesentlich vereinfacht wurde.
- Über die Meilensteinplanung wurden die anstehenden Tätigkeiten in einem realistischen Zeitplan sortiert.
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Das Projekt wurde umgesetzt von Tassilo von Schmeling, Beratung und Amélie Strobel, Projektleitung.